Xian | 18.8.2018

Noch ein letztes mal ni hao in die Runde, es gibt auf dem Zimmer kein WLAN mehr, daher kommen weniger Berichte von mir. Vorgestern haben wir eine Schülerin vom Meister besucht, eine Bagua Meisterin. Sie hat eine große Schule, war speziell mit Nationalhymnen zum Beginn. Danach waren wir shoppen in Xian, auf einem „Markt“. Er war ein Kaufhaus mit 100 ten Geschäften auf jedem Stockwerk, Es gab einfach Alles dort, von Schrott, über Edles bis Skurriles. Mit der Stadt, dem Verkehr, dem Lärm, der Luft und vielem weiterem komme ich nicht klar. Es betrübt mich zu tiefst, dass sehr viele Menschen weltweit so leben müssen. Und ich muss die Menschen, die ich dort kenne, den Sohn vom Meister, Shen Rui und seine Frau Dian Dian, mal interviewen, wie sie dort leben.

Gestern hatte wir spontan Unterricht von verschiedenen Meister_innen mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen…: Bagua war schön anzusehen, aber nicht auf der Stelle zu lernen. Wushu war fremd und auch eher nichts für mich. Taiji Chen Still, war nichts für die Knie und gut dafür zu wissen, warum ich Taijidao übe. Xingyi war sehr cool, in aller Kürze gab es eine Schlangenform und eine Partner_innenform zu lernen. Alle Meister_innen waren sehr gut in ihren Fähigkeiten, sonst wären sie ja auch keine Meister_innen ;-), nur was sie uns wie vermittelt haben und wie es zu unseren individuellen Bedürfnissen passte, war sehr unterschiedlich. Ansonsten möchte ich nochmals eine Hohelied auf meinen tollen Mitbewohner singen. Ich habe eine neuen Freund gefunden. Ohne die vielen und intensiven Gespräche, weiß ich nicht, wie ich die Reise überstanden hätte.

Heute stand die große Hochzeit an, war vom Format wirklich bombastisch. Das Paar und der Meister haben geweint und selbst ich, der kein Freund von Hochzeiten ist, war berührt. Ansonsten gab es feistes Essen, viel Alkohol und wieder sehr viel Fotos und erneut spontane Kampfkunstaufführugen.

Auf der Rückfahrt haben wir das erste mal in drei Wochen, einfach quasi bei vor uns vor der Haustür angehalten. Wir durften uns nicht außerhalb des großen Geländes selbstständig bewegen. Das Leben im Dorf war schlicht und arm, die Menschen neugierig und freundlich. Dort wie auch hier gegenüber den Angestellten hatte und habe ich ein unangenehmes Gefühl aufgrund meiner Privilegien.

Morgen geht es zurück, ich bin voller Vorfreude auf ganz vieles, am meisten auf meine Kinder und auf freie Zeitgestaltung. Ich danke euch sehr für eure Aufmerksamkeit, eure Mails und die Verbundenheit zu euch. Hiermit schließe ich den Chinareiseblog 2018, vielleicht kommt noch ein Nachtrag und bestimmt Fotos.

Ich würde mich freuen, euch zahlreich bei der einen oder anderen Übungsmöglichkeit wieder zu sehen.

Mit Liebe und Dankbarkeit,
Jan